Alarmierende Zahlen: Nahverkehr in NRW droht ein Milliarden-Loch

Düsseldorf. Die Straßen- und U-Bahnsysteme in NRW müssen in den kommenden Jahren zu großen Teilen neu gebaut werden. Ein Gutachten prognostiziert für die über die laufenden Kosten hinausgehenden Aufwendungen einen Bedarf von mehr als drei Milliarden Euro.

„Der mit dem Gutachten ermittelte Finanzbedarf zur Erneuerung der kommunalen Schienenstrecken (oberirdische Ingenieurbauwerke, Strecken und Haltestellen) beläuft sich bis zum Jahr 2031 auf 3.047,2 Millionen Euro“, fasst die Landesregierung in einem internen Bericht, der unserer Redaktion vorliegt, die wichtigste Zahl des Gutachtens zusammen. Erstellt wurde das Gutachten von der Düsseldorfer Ingenieurgesellschaft Spiekermann. Den Auftrag dazu hatte die rot-grüne Vorgängerregierung bereits 2016 erteilt.

Um den Ernst der Lage zu unterstreichen, ordnet die Landesregierung die Milliarden-Zahl in ihrer behördeninternen Zusammenfassung so ein: „Dabei ist mit Erneuerung nicht die Instandhaltung der Infrastruktur gemeint, sondern die notwendige Reinvestition nach Ablauf der Nutzungsdauern zur Erneuerung einzelner Anlagen.“ Mit anderen Worten: Von den 1726 Gleiskilometern der U- und Straßenbahnen in NRW, den gut 21 Kilometern Brückenbauten, 2507 Bahnsteigen und anderen Infrastrukturanlagen ist ein großer Teil so marode, dass er innerhalb des nächsten Jahrzehnts komplett ersetzt werden muss.

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Haltestelle Rheinbahn in Kaiserswerth (Symbolbild). Foto: Endermann, Andreas (end)