Neugestaltung der Lehnstraße: „Mindestens so schlimm wie in der Kaiserstraße“

Nicht nur inhaltlich wurde bei der Versammlung herbe Kritik an der Stadt geübt, sondern auch an Art und Weise der Kommunikation. Hannes Arnolds, der im „weißen Haus“ ein Sanitätshaus betreibt, sprach von „bewusster Fehlinformation“ seitens der Verantwortlichen. Und Bert Lichtenheldt beklagte, „ganz einfache Fragen gestellt, aber nie klare Antworten bekommen“ zu haben. Die im Rahmen einer Bürgerversammlung im vergangenen Jahr vorgestellten Einzelheiten hätten kaum noch etwas mit der nunmehr geltenden Planung zu tun. Beigeordneter Till von Hoegen bestritt dies am Freitag gegenüber unserer Zeitung. Richtig sei, dass sich Details geändert hätten.

Fakt ist jedenfalls, dass in der Lehnstraße das charakteristische Durcheinander entstanden ist, an dem das Würselener Rathaus mit kaum einem halbwegs komplexen Thema vorbeikommt. Diesen Eindruck stützte auch Hans Carduck, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Stadtrat, der sich bei der Versammlung zu Wort meldete. „Auch wir haben etwas den Überblick verloren“, gestand der erfahrene Ratsherr. Es seien „massive Änderungen“ an der Planung vorgenommen worden, ohne dass die Verwaltung den zuständigen Ausschuss darüber informiert hätte. Die Frage, ob noch weitere Fraktionen ihr politisches Gewicht in die Waagschale werfen, dürfte für das Anliegen der Kritiker von maßgeblicher Bedeutung sein.

Unterstützung kommt schon jetzt vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC), der bei der Versammlung durch den pensionierten Baudirektor Walter Jenniches vertreten wurde.

Textauszug: Aachener Nachrichten

Von Jan Mönch, Redakteur in der Lokalredaktion Nordkreis.

Textquelle sowie Rechte: Aachener Nachrichten

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