Würselen. „Wenn aus Netzwerken asoziale Hetzwerke werden, müssen wir gemeinsam aufstehen“, war der eindringliche Appell anlässlich der Ausstellungseröffnung „70 Jahre Menschenrechte“ des früheren Mitglieds Arno Kohn des Europäischen Parlaments im Würselener Rathaus.
Der Aachener Bezirk von Amnesty International hat eine Bilderausstellung zusammengestellt, die bereits im Stolberger Rathaus und nun in Würselen der Öffentlichkeit präsentiert wird. Wolfgang Cornely freute sich darüber, diese nun an diesem „prominenten Ort“ zeigen zu dürfen und lud Interessierte, vor allem aber Schulen dazu ein, sie zu besuchen oder hindurchführen zu lassen.
Arnd Kohn zitierte Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“. Zwar habe man heute ein stabiles System erlangt, doch dies gelte es zu schützen. „Dieses System ist nicht unumstößlich. Wir leben in einer Zeit, in der dies keine Selbstverständlichkeit mehr ist“, warnte er eindringlich. „Ja, auch wir Deutsche müssen vor unserer Haustüre kehren, wenn wir Menschenrechte einfordern“, blickte er auf die besorgniserregenden Ereignisse in Chemnitz, die internationale Besorgnis auslösten.
Als ehemalige Mitarbeiterin von Misereor im Bereich Menschenrechte berichtete Elisabeth Strohscheidt anhand dreier ausführlicher Beispiele über das Errungene, das es zu schützen gilt. Musikalisch wurde die Ausstellungseröffnung begleitet durch Vicente Bögeholz aus Chile, der virtuos auf seiner Gitarre mit ausgewählten Stücken aus Südamerika akustische Akzente setzte. Die Ausstellung kann bis zum Tag der Menschenrechte, dem 10. Dezember, zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses der Stadt Würselen auf dem Morlaixplatz besucht werden. (red)
SUPER Sonntag
24. November 2019
– Quelle: SUPER Sonntag
Bildquelle Altes Rathaus: Andreas Carduck