Wohnungsbau: Mehr Sozialwohnungen für Würselen

Würselen. Die Kooperation aus SPD und FDP im Stadtrat Würselen zieht nach Unterzeichnung der entsprechenden Vereinbarung im Januar ein positives Zwischenfazit.

Sozialdemokraten und Liberale hätten viel bewegt, betonten SPD-Fraktionsvorsitzender Christoph Küppers und FDP-Fraktionsvorsitzender Hans Carduck. Zu den wesentlichen Zielen, die beide Gruppierungen in der noch bis 2020 laufenden Wahlperiode verfolgen, zähle der Bau von sozial gebundenen, aber qualitativ guten und vor allem bezahlbaren Wohnungen. „Würselener brauchen mehr solcher Wohnungen“, sagte Küppers.

Singergelände im Blickpunkt

Aktuell sehen die Sprecher beider Fraktionen die Bebauung auf dem Singergelände endlich auf einem guten Weg, wenngleich mit dem Grundstückseigentümer Groz-Beckert, dem Architekturbüro van Aken und dem niederländischen Investor noch zu reden sei. Carduck: „Wir haben jetzt eine große Chance beim Singergelände.“ Am heutigen Donnerstag ist das aktuell entwickelte Bebauungskonzept Thema im Ausschuss für Stadtentwicklung. Die öffentliche Sitzung beginnt um 17.30 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses, Morlaixplatz. Auf dem Singergelände seien 275 Wohnungen vorgesehen. Ein Drittel davon, also rund 90, sollen sozial gebunden sein.

Verhandlungsbedarf sehen SPD und FDP bei noch zusätzlich zu schaffenden öffentlichen Stellplätzen. Hier wird angeregt, zwei auf Höhe der ehemaligen Zufahrt zur Zigarrenfabrik an der Kaiserstaße geplante neue Gebäude zu überdenken, um anstelle dessen 160 bis 240 Stellplätze für Kurz- und Langzeitparker zu schaffen. Derzeit werde der dort provisorisch geschaffene Parkplatz sehr gut angenommen. „Dieser Vorschlag ist natürlich auch eine Frage der Wirtschaftlichkeit für den Investor“, sagte Küppers.

Bezüglich der zuletzt kritisierten massiven und hohen Bebauung deutete Carduck an, dass es letztlich eine Frage der Gestaltung der Geschosse sei, ob diese ins Umfeld am Fuß der Kalkalde passen. „Wir müssen das Quartier als Ganzes sehen und seine Bedeutung für die weitere Entwicklung der Innenstadt.“

Generell setzen SPD und FDP darauf, dass die Stadtentwicklungsgesellschaft Würselen und die in Würselen ansässige Wirtschaftsförderungegesellschaft (WfG) der Städteregion Wohnungsbauprojekte vorabtreiben, so etwa am Reckergelände. Hier würden von rund 75 Wohnungen entsprechend mindestens 25 Sozialwohnungen werden. An der Morsbacher Straße gehe es um weitere 15 bis 20 Sozialwohnungen. Am Lindenplatz stünden weitere 10.000 Quadratmeter Bauland an. Auch hier soll von 125 Wohnungen ein Drittel entsprechend günstig sein. „Wir hoffen so, bis 2021 insgesamt 85 Wohnungen in diesem Segment zu schaffen“, so Küppers.

Ziel sei es, neben SEG und WfG auch den Energieversorger Enwor und dessen Kompetenzen in Sachen Gas, Wasser und Strom mit ins Boot zu holen.

Auch wenn die FDP in der Vergangenheit zum Neubau der Gesamtschule eine andere Meinung habe, sei nun die Entscheidung gefallen und „die Schule da“, so der FDP-Mann. Nun müsse man zu dem Projekt stehen. Für den Bereich Schulerneuerung und -ausbau reklamieren die Kooperationspartner für sich etwa beim Grundschulkonzept, entscheidende Beiträge geliefert zu haben.

Wichtiges Thema sei der Zustand der Straßen in Würselen. Hier sei man dabei, in einem Sonderfonds des Haushalts mehr Geld für Investitionen zu sammeln.

Problem sei aber, dass die geplante Sanierung bzw. der Umbau von Straßen angesichts des Kommunalabgabengesetzes immer wieder auf Kritik, ja Ablehnung von Anwohnern stoße, die teilweise erhebliche Eigenbeiträge aufbringen müssten. Hier setzen SPD und FDP auf die Initiative ihrer Landtagsfraktionen, diese Form von Beteiligung wie in anderen Bundesländern abzuschaffen.

Text- und Bildquelle sowie Rechte: Aachener Nachrichten
Fotos: Karl Stüber

Sehen in der Bereitstellung sozial gebundener Mietwohnungen in Würselen einen gemeinsamen poltischen Schwerpunkt: (v.l.) Max Zitzen (SPD), Erwin Janas und Hans Carduck (beide FDP) und Christoph Küppers (SPD).